STEFFEN SETZER

FLYERALARM GmbH

Berlin, Mitte

Made in Berlin im Gespräch mit Steffen Setzer, Leiter Vertrieb und Marketing LASERLINE Druckzentrum

Herr Setzer, wie sind Sie zu FLYERALARM gekommen?

FLYERALARM wurde 2002 von Thorsten Fischer gegründet und zählt mittlerweile zu den größten deutschen E-Commerce-Unternehmen und ist eine der führenden Online-Druckereien Europas im B2B-Bereich. Trotz des rasanten Wachstums bewahrte sich das Würzburger Unternehmen seine Macher-Mentalität und damit den ganz besonderen Spirit eines Start-Ups. Dieser Geist prägte von Beginn an die Unternehmenskultur, nur so konnte im Laufe der Jahre eine Vielzahl von neuen Geschäftsbereichen erfolgreich erschlossen werden.

Ende 2018 hatte ich Herrn Fischer in der FLYERALARM Lounge in Berlin kennen gelernt. Nachdem ich eigentlich nach 7 Jahren bei LASERLINE die Druckbranche verlassen wollte hatten wir ein Gespräch, in dem Thorsten Fischer mir Perspektiven aufzeigte, die ich fast nicht mehr für möglich gehalten habe.

Welche Perspektiven waren das?

Ich glaube an den Kunden als Ganzes sowie die langfriste Kunden- oder besser gesagt Partner-Beziehung. In der Branche stehen jedoch bei fast allen Unternehmen zwar die Kunden im Mittelpunkt des Marketings und der Kommunikation, aber nicht bei der Umsetzung.

Wie haben wir das zu verstehen?

Bei vielen Unternehmen wird der Auftrag in den Vordergrund gestellt und damit die Optimierung des einzelnen Verkaufsablaufes. Das ist kurzfristig sicherlich ein wichtiges Argument, aber wichtiger ist sicherlich, wie wir es z. B. aus dem SEM kennen, der „Customer life time Value“. Das bedeutet: Auf der einen Seite müssen wir natürlich den einzelnen Auftrag kostenoptimiert betrachten und so auch kalkulieren. Jedoch ist es für ein Unternehmen auch wichtig, die Gesamtkosten des Kunden zu betrachten. Wenn ich nur nach den möglichen Kosten verkaufe und keine Kundenbindung aufbauen kann wird der einzelne Kunde keine Loyalität zeigen und damit steigen die Kosten der Neukundengewinnung. Also ist es naheliegend und sinnvoll den reinen Onlineverkauf auch durch persönliche Kundenbetreuung und damit Kundenbindung zu flankieren. Diese Erkenntnis zu haben und die Perspektive dies auch in einem Unternehmen umsetzen zu können war ein Angebot, dem ich nicht widerstehen konnte.

Sie haben die Position „Chancellor of FLYERALAM Berlin“ was macht ein Chancellor?

Wir haben hier in Berlin eine repräsentative Lounge, aus der ich mit meinem Team die Keykunden in Berlin und Ostdeutschland betreuen darf. Darüber hinaus ist Berlin extrem innovativ und es entstehen viele Startups, und neue Märkte. Diese Märkte und Opportunities zu erkennen und in die Geschäftsführung hinaufzutragen gehört ebenso dazu, wie die Diskussion von desruptiven Ansätzen.

Haben Sie noch eine andere Verbindung zu FLYERALARM?

Ich bin gebürtig aus der Heilbronner Gegend – Schwaben – eine Gegend mit Industrie, großen Firmen und Unternehmertum, und kenne daher auch Würzburg sehr gut – da ist unser Headquarter.

Sie waren viel in der Welt unterwegs. Nach Berlin, für welche Stadt schlägt ihr Herz?

San Francisco ist mein Favorit und Bangkok würde ich gern näher kennen lernen. Eine gewisse Zeit würde ich da gerne (nochmals) verbringen. Aber ich bin in Berlin zu Hause und möchte hier nicht mehr weg.

Welcher Berliner Kiez fasziniert Sie am meisten?

Wir wohnen in Lübars. Als Landei ist es mir wichtig, etwas Grün um mich herum zu haben. Doch ich bin gern überall in Berlin – ob Mitte, Prenzelberg oder Biesdorf – es gibt eigentlich keinen Lieblingskiez. Berlin an sich ist mein Lieblingskiez.

Wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag für Sie aus?

Das ist schwer zu sagen. Eigentlich lebe ich 24 Stunden, 365 Tage im Jahr für die Arbeit. Meine Arbeit macht mir Spaß und ich gehe darin auf.

Was kommt für FLYERALARM und Sie persönlich in den nächsten 5 Jahren?

Ich denke, die Entwicklung im Internet und den sozialen Kanälen wird noch massiver vorangehen. Durch die Vielfalt im Netz wird es für den Kunden zunehmend schwieriger das Passende zu finden. Künftig wird es noch viel mehr neue Produkte geben und das Produkt wird den Kunden finden, nicht der Kunde das Produkt.Wie wir da künftig mitspielen werden, ist noch in einer „Wolke“ – da müssen wir dranbleiben und neue Vertriebskanäle finden. Für mich persönlich sind die Schnittstellen von Print- und Software- und Produktentenwicklung spannend. Und FLYERALARM steht an dieser Schnittstelle. Daher kann ich mir die Zukunft sehr gut mit FLYERALARM vorstellen. Aber wir müssen uns weiterentwickeln und dürfen nicht stehen bleiben.